Auch in diesem Jahr konnte der Vorsitzende des CDU-Stadtverbanden Immenhausen, Hartmut Lind, wieder eine erfreulich große Zahl Mitbürgerinnen und Mitbürger zum traditionellen Neujahrstreffen begrüßen. Über 120 Gäste aus Vereinen, Hilfsorganisationen, Wirtschaft, Handwerk und Politik sowie viele frühere Umwelt- und Bürgerpreisträger, fanden sich am 14. Januar 2016 im Anbau der Jahnturnhalle zum Sektempfang ein. Neben dem Ehrengast, dem Landtagsabgeordneten Michael Boddenberg, gleichzeitig Vorsitzender der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, richtete Lind seinen besonderen Gruß an den Kreistagsvorsitzenden Andreas Güttler und seine Stellvertreterin Jutta Rüddenklau, an Stadtverordnetenvorsteher Friedhelm Panteleit mit Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung, sowie an den neuen Bürgermeister Jörg Schützeberg und den Ortsvorsteher von Holzhausen, Carsten Seeger. Auch den Fraktionsvorsitzenden der Freien Liste, Malte Fehling, konnte er zusammen mit weiteren Mitglieder seiner Fraktion herzlich willkommen heißen.

Neujahrsansprache des Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, Michael Boddenberg

Nach der Begrüßung durch H. Lind, seinem politischen Rückblick auf das Jahr 2015 und einem Ausblick auf das Jahr 2016, hielt der Landtagsabgeordnete Michael Boddenberg seine Rede zum Neuen Jahr. Der Fraktionsvorsitzende der CDU im Hessischen Landtag hatte als Themen die allgemeine Sicherheitslage mit den Vorkommnissen in Köln in der Silvesternacht, die Anschläge in Paris und Istanbul, sowie als Hauptthema die Flüchtlingsproblematik gewählt. Er verteidigte die "Willkommenspolitik" der Bundeskanzlerin und rief dazu auf, mit dazu beizutragen, dass die Integration derjenigen Flüchtlinge zu erreichen, die ein Bleiberecht haben. Die Reaktionen der Gäste auf die Aussagen von M. Boddenberg waren unterschiedlich und gingen von Zustimmung bis zu der Aussage, dass zukünftig eine ungebremste Zuwanderung nicht mehr zu bewältigen ist. Dies zeigten die Diskussionen der Gäste am Schluss der Veranstaltung und einige Reaktionen am Tag darauf. M. Boddenberg, der nach eigener Aussage Liebhaber trockener Weine ist, bekam als Dankeschön einen Geschenkkarton mit drei Flaschen vom Immenhäuser Weinberg aus der Hand des Vorsitzenden H. Lind.

Bürgerpreis 2015 an Friedrich-Karl Baas

Höhepunkt des diesjährigen Neujahrstreffens war wieder die Verleihung des Bürgerpreises an einen Immenhäuser Einwohner. Die Wahl fiel in diesem Jahr auf Friedrich-Karl Baas, der sich fast 60 Jahre der Erforschung der Geschichte seiner (Wahl)-Heimatstadt, der kirchlichen Geschichte und der Glaskunst, ehrenamtlich in herausragender Weise verschrieben hatte. Lothar Dietrich, Vorstandsmitglied der CDU und Spitzenkandidat für die Kommunalwahl am 6. März 2016, hielt die Laudatio. Er zeigte zunächst seinen persönlichen Werdegang mit der Geburt und dem Aufwachsen in der Uckermark in Brandenburg (ehem. DDR), Ost-Abitur und Flucht in den Westen in 1955, seiner kurzen Arbeit als Einträger bei der Glashütte Süssmuth, sowie seiner Ausbildung zum Verwaltungs-Fachangestellten beim Landkreis Kassel. Es folgte das Studium zum Lehramt in Kunst, später kamen weitere Studiengänge in Germanistik und Theologie dazu, die er alle mit Auszeichnung abschloss. Zunächst als Volksschullehrer, später als Rektor an der neuen Gesamtschule in Immenhausen, zeichnete er für den Fund, die Freilegung und die Restaurierung der Wandmalerin in der ev. Kirche, sowie die Identifikation der Gutenberg-Bibel verantwortlich. Später schrieb er ein Konzept für die Errichtung des Glasmuseums in Immenhausen, dessen ehrenamtlicher Leiter er etwa 15 Jahre lang wurde. Er rief im Jahr 2000 den Immenhäuser Glaspreis mit ins Leben, schrieb zusammen mit Fr. Ruhlig-Lühnen die Begleit-Texte zu den immer wieder wechselnden Glasausstellungen und verfasste eine Vielzahl von Abhandlungen über die Glaskunst in Immenhausen. Darüber hinaus fertigte er 44, meist heimatgeschichtliche Abhandlungen, für die Jahrbücher des Landkreises Kassel, beschrieb zusammen mit Pfarrer i.R. Adolf Dick in einem Buch die Wandmalereien der ev. Kirche, war über 15 Jahre lang ehrenamtliches Mitglied des Kreis-Denkmalbeirates, und er gehört von 1986 bis heute, dem Arbeitskreis / Kommission für Heimatgeschichte und Denkmalpflege an. Begleitet und unterstützt wurde F.-K. Baas bei seinen Forschungen und Recherchen u.a. von Adolf Dick, den Freunden der Glaskunst mit dem Vorsitzenden Erhard Siebert, dem "Stadthistoriker" Werner Wiegand, Adolf Deichmann, Dagmar Ruhlig-Lühnen und nicht zuletzt von Monika Rudolph, die für die redaktionelle Bearbeitung und Gestaltung der Forschungsergebnisse verantwortlich zeichnete.
Für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten erhielt F.-K. Baas bereits in 1988 das Bundesverdienstkreuz am Bande aus der Hand des damaligen Regierungspräsidenten Dr. Wilke.
Dass er danach nicht inne hielt mit seinem Wirken, zeichnet den Preisträger besonders aus. Aus diesem Grund, so Lothar Dietrich, erhalte er nun, ein Vierteljahrhundert nach der "staatlichen" Auszeichnung und Anerkennung, den Bürgerpreis der CDU Immenhausen. Dass Baas noch Visionen hat zeigt die Tatsache, dass er in seiner ursprünglichen Heimat insbesondere im kirchlichen Bereich weiter forschen will und auch hier in Immenhausen noch verschiedene begonnene Projekte fertigstellen möchte. "Wer keine Visionen hat, kann nicht vorwärts gehen" - das sagte der Preisträger im vorbereitenden Gespräch, das Lothar Dietrich eine Woche vor der Veranstaltung mit dem Bürgerpreisträger geführt hatte. Hartmut Lind und Lothar Dietrich übergaben Herrn Baas eine Urkunde und - passend zu seinem ehrenamtlichen Wirken - einen gravierten Glaspokal. Seine Frau Margot erhielt einen schönen Blumenstrauß mit einem herzlichen Dank dafür, dass sie ihren Mann immer klaglos bei seinen zahlreichen Ausflügen ins Ehrenamt begleitet hat. Mit bewegenden Worten und zwei humorvoll vorgetragenen Episoden bedankte sich Friedrich-Karl Baas für die Auszeichnung.

Die Damen des Stadtverbandes, die für den Tischschmuck verantwortlich zeichneten und die Gäste den ganzen Abend mit Getränken versorgten, erhielten aus der Hand des Vorsitzenden H. Lind als Dankeschön einen hübschen Strauß Blumen.

Schlussworte durch den Spitzenkandidaten zur Kommunalwahl, Lothar Dietrich

In seinen Schlussworten bemerkte Lothar Dietrich, dass die letzten Monate wie im Flug vergangen wären; es sei viel passiert in Immenhausen und in der Welt. Gefühlt sei es ein paar Wochen her, dass die drei Bürgermeisterkandidaten in der Jahnturnhalle beim HNA Lesertreff den ungewöhnlich vielen Veranstaltungsbesuchern Rede und Antwort standen. Tatsächlich seien seitdem schon ca. 6 Monate vergangen und seit ein paar Tagen sei nun der neue Bürgermeister Jörg Schützeberg im Amt. Er habe es – ohne eine Partei im Rücken - mit einem bürgernahen Wahlkampf und ohne Angriffe auf die beiden Mitbewerber geschafft, dass er von einer großen Mehrheit der Immenhäuser Bürgerinnen und Bürger gewählt wurde. Jetzt müsse er sich den Herausforderungen der Zukunft stellen und die CDU habe angekündigt, ihn nach Kräften dabei zu unterstützen, ohne allerdings die eigenen Vorstellungen und Prinzipien über Bord zu werfen dabei.

Wir gehen, so Lothar Dietrich, morgen gleich über in die Karnevalszeit und Anfang Februar, nach Rosenmontag, beginnt die sogenannte „heiße Phase“ des Kommunalwahlkampfes. Er werde als Spitzenkandidat in diesen Wahlkampf gehen mit der klaren Vorstellung, dass der Blick in die Zukunft zu richten ist und kleinkariertes Parteien-Gezänk außen vorbleiben sollte. Persönliche Angriffe wird es mit mir nicht geben, die Sachpolitik zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger sollte dabei mehr denn je in den Vordergrund treten, so Dietrich. Sagen wir deutlich, was wir gut gemacht haben und vielleicht besser machen können und nicht, was der oder die anderen evtl. in der Vergangenheit schlecht gemacht haben. Ich glaube, jeder hat sich in den zurückliegenden Jahren redlich bemüht, sein politisches Ehrenamt so gut es geht auszuüben. Ich würde mir wünschen, dass dies in Zukunft von allen so gesehen wird. Denn eines steht fest: Unsere schöne Stadt, die liebens- und lebenswert ist, gehört nicht einer Partei, sondern den Bürgerinnen und Bürgern, die darin wohnen, leben und glücklicherweise auch in großer Zahl hier arbeiten. Nicht zuletzt deshalb hatten wir uns bei der Listenaufstellung zur Kommunalwahl auch entschlossen, etliche parteilose Kandidaten zu berücksichtigen. Insbesondere von diesen erhoffe er sich als zukünftiger Fraktionsvorsitzender im Stadtparlament neue Impulse für die Arbeit der CDU.

Lothar Dietrich richtete zum Schluss den Appell an die Anwesenden: Gehen Sie am 6. März zur Wahl, üben Sie Ihr Recht auf Abstimmung darüber aus, wie es in Immenhausen in Zukunft weitergehen soll. Die HNA hat letzte Woche zu einem Artikel auf der Immenhausen-Seite die Überschrift verfasst: Frischer Wind im Parlament – wir können im Hinblick auf den 6. März noch dazu sagen: Wenn nicht jetzt – wann dann!

Zum Ende der Veranstaltung sangen alle Gäste traditionell das Hessenlied, das vom Posaunenchor Holzhausen begleitet wurde. Herzlichen Dank sagte Lothar Dietrich den Holzhäuser Bläsern dafür, dass sie wieder dazu beitrugen, dass das Neujahrstreffen mit schwungvollen Rhythmen umrahmt wurde.

Nach den Schlussworten und dem Hessenlied blieben noch viele der Gäste, um bei einem kühlen Getränk noch über eine Stunde lang miteinander Gespräche zu führen.

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Laudatio Bürgerpreisträger 2015 F.K. Baas